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Gericht: Bayerisches Oberstes Landesgericht
Beschluss verkündet am 27.08.2003
Aktenzeichen: 2Z BR 174/03
Rechtsgebiete: BGB, ZPO, FGG
Vorschriften:
BGB §§ 104 ff. | |
ZPO § 52 | |
FGG § 19 |
Gründe:
I.
Die Antragstellerin war Wohnungseigentümerin in einer von der Antragsgegnerin verwalteten Wohnanlage.
Durch Beschluss vom 25.9.2002 hat das Amtsgericht den Antrag der Antragstellerin abgewiesen, die Antragsgegnerin zur Zahlung von Schmerzensgeld und Schadensersatz jeweils in Höhe von 10.000 DM zu verpflichten. Dagegen hat die Antragstellerin sofortige Beschwerde eingelegt.
Das Landgericht hat am 16.6.2003 beschlossen, zur Klärung der Verfahrensfähigkeit der Antragstellerin ein Sachverständigengutachten einzuholen und den Sachverständigen beauftragt, zunächst anhand der Akten Stellung dazu zu nehmen, ob für die Annahme einer Verfahrensunfähigkeit der Antragstellerin hinreichende tatsächliche Anhaltspunkte bestehen, ferner sich dazu zu äußern, welche weiteren Erkenntnismöglichkeiten zur Klärung der Verfahrensfähigkeit in Betracht kommen, etwa eine persönliche Untersuchung der Antragstellerin durch den Sachverständigen.
Die Antragstellerin hat gegen den Beschluss Beschwerde eingelegt.
II.
Die Beschwerde ist unzulässig.
1. Eine Anfechtbarkeit des Beschlusses vom 16.6.2003 gemäß § 45 Abs. 1 WEG scheidet aus, weil es sich nicht um eine die Hauptsache abschließende Entscheidung handelt. Bei dem angefochtenen Beschluss handelt es sich vielmehr um eine Zwischenentscheidung des Beschwerdegerichts, dessen Anfechtbarkeit sich nach § 19 FGG beurteilt. Ein Zwischenbeschluss in der Form eines Beweisbeschlusses, der die Prüfung der Geschäfts- und damit Verfahrensfähigkeit zum Gegenstand hat (vgl. §§ 104 ff. BGB und § 52 ZPO), ist grundsätzlich unanfechtbar. Eine Ausnahme gilt aber, wenn das Gesetz die Anfechtbarkeit der Zwischenentscheidung ausdrücklich vorsieht oder durch diese unmittelbar in erheblichem Maße in Rechte eines Beteiligten eingegriffen wird (allgemeine Meinung; BayObLGZ 1996, 1/4 m.w.N.; BayObLG ZMR 2000, 852). Diese Voraussetzungen liegen nicht vor.
Durch den angefochtenen Beschluss ist der Sachverständige beauftragt, sich anhand der Akten zu der Verfahrensfähigkeit der Antragstellerin und zu weiteren in Betracht kommenden Erkenntnismöglichkeiten, z.B. eine Untersuchung der Antragstellerin zu äußern. Eine Untersuchung der Antragstellerin durch den Sachverständigen ist damit nicht angeordnet, so dass ein erheblicher Eingriff in Rechte der Antragstellerin nicht vorliegt.
2. Die Kostenentscheidung beruht auf § 47 WEG und die Geschäftswertfestsetzung auf § 48 Abs. 3 Satz 1 WEG.
Ende der Entscheidung
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